Kurzbeschreibung der Funktionsweise
des Welt-Systemstressindex
Der „Welt-Systemstressindex“ basiert auf der Annahme bzw. Feststellung auf Grund der globalen Finanzkrise beginnend
2007, dass die traditionelle finanzökonomische Modelltheorie versagen kann. Finanz-, Banken-, Liquiditäts-,
Vertrauens-, Währungs- und realwirtschaftliche Krisen sind eng mit dem Konzept des systemischen Risikos verbunden. Die
inhärente Instabilität des Weltsystems ist heute allgegenwärtig und nicht mehr wegzudiskutieren. Das bedeutet, dass
Krisen als eine Situation verstanden werden müssen, in der Schocks auf einen Teil des Systems zu Schocks in anderen
Teilen führen und damit die Instabilität beispielsweise in der Realwirtschaft und unter Umständen bis in den
politischen Prozess dynamisch verbreiten.
Da sich Finanz-, Währungs- und realwirtschaftliche Krisen typischerweise deutlich voneinander unterscheiden, muss für die
Identifikation von systemischen Risiken eine Vielzahl an Variablen dynamisch herangezogen werden um eine Determination zu
ermöglichen. Der „Welt-Systemstressindex“ operationalisiert die Interdependenzen zwischen den Finanzmärkten und den
makroökonomischen Entwicklungen auf Basis von Veränderungen bzw. der Veränderungsgeschwindigkeit. Bis zu
6 500 Variablen bzw.
Evidenzfaktoren werden für die weltweite Bewertung berücksichtigt.
Der Index bietet damit ein Gesamtbild über die Verfassung und Anfälligkeit der Weltkonjunktur, der Weltfinanzmärkte sowie deren
wechselseitige Abhängigkeit. Indexstände oberhalb eines Niveaus von
20 Punkten (maximaler Stress 100 Punkte) bedeuten ein
Stressniveau, welches bereits hohe Belastungen für die Realwirtschaft und die Finanzmärkte suggeriert. Bewegt sich die Stresskurve
dagegen unterhalb einem Indexstand von
-20 Punkten (minimaler Stress -100 Punkte), bedeutet dies, dass eine Entspannung erfolgt,
in der ein Umfeld für positive Entwicklungen vorherrscht. Die Niveaus zwischen +20 und -20 quantifizieren das neutrale Umfeld. In
diesem Bereich ist hohe Wachsamkeit gefordert, da hier, je nach Richtung (zunehmender oder abnehmender Stress), dynamische
Anpassungen in der Weltkonjunktur und an den Finanzmärkten auftreten können.
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